Das Gefängnis im Gefängnis wird aufgelöst

Eine der ersten Forderungen der streikenden Häftlinge in Bautzen II ist die Auflösung des Isolationstraktes, in dem Gefangene über Jahre abgeschottet vom Rest des Hauses sitzen. Diese sind auf die Solidarität derjenigen angewiesen, die trotz der strengen Haftordnung miteinander kommunizieren und so auch gegenüber der Anstaltsleitung gemeinsame Positionen vertreten können.

Laut DDR-Strafvollzugsgesetz konnten Häftlinge durchaus isoliert  werden, “bis der Zweck nach Maßnahme erreicht ist”. Die Stasi in Bautzen II setzte langjährige Isolation allerdings gezielt dazu ein, psychischen Druck auf bestimmte Gefangene auszuüben. Der mit “Verbotene Zone” beschilderte Isolationstrakt war damit ein illegales Gefängnis im Gefängnis.